Page 7 - Festheft 2020/2021
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Grußwort Manfred Klein
Liebe Freunde der KG „Ahl Dormagener Junge“,
nun, im Herbst/Winter 2020/2021, Das andere ist der Umstand, dass wir wie-
stehen Sankt Martin, der Karneval und der lernen, die Dinge so zu leben, wie sie
Advents- und Weihnachtsmärkte auf kommen. Und wir können lernen, dass die
der Kippe. Das Brauchtum dümpelt so Dinge ihre Zeit und ihren Ort haben.
zwangsweise vor sich hin, legt schweren
Herzens eine schmerzliche Auszeit ein. Das ist vielleicht ein ganz großer Gewinn,
den wir gegenüber dem Verlust, der auch
Als Schützenbruder und Karnevalist wird stattfindet, haben.
mein Nervenkostüm doch sehr in Mitlei-
denschaft gezogen. Wird uns die Freu- Der Rheinländer sagt zwar: „Et hätt noch
de auf Dauer genommen oder müssen immer jot jejange“. Diesen Ausspruch
wir darauf hin arbeiten, dass möglichst wird man im Jahre 2020 nicht unbedingt
schnell die Freude für unser Brauchtum anwenden können. Und wenn wir realis-
wieder Bestand hat? tisch in die Zukunft schauen, begleitet uns
die Pandemie bis weit ins nächste Jahr hi-
Ob Schützenfeste oder der Karneval, sie nein.
sind sozialer Kitt für unsere Gesellschaft. Obwohl wir als Horremer Schützenbru- Freuen wir uns auf eine Zukunft, in der
In ihnen konzentriert sich das, was not- derschaft 2020 unser 100-jähriges Jubi- wir (trotz dem Virus) ohne die Risiken
wendig ist, nämlich das Empfinden von läum feiern wollten, auch gemeinsam mit gesundheitlicher Gefahren wieder ausge-
Gemeinschaft, das Miteinander, das Zu- den Karnevalisten der KG ADJ, ist die Welt lassen miteinander feiern können, ob als
sammentun, sich gegenseitig verantwort- für mich bis jetzt nicht untergegangen. Karnevalist oder Schütze. Freuen wir uns
lich fühlen. All das konzentriert sich in auf das Horrem Schützenjubiläum Zwei-
diesen Festen. „Brauch“ heißt nicht ohne Was wir Schützen und andere mit dem Punkt-Null und die künftigen Sessionen.
Grund „Brauch“. Es ist das, was wir brau- Verzicht der Festlichkeiten vorgemacht
haben, setzen nun auch die Dormagener Herzliche
chen, was notwendig ist. Etwas, das gerne
und karnevalistische
erwartet wird. Karnevalisten fort.
Schützengrüße
Es gibt zwei Möglichkeiten. Die eine ist, Man kann wohl einen Weihnachtsmarkt
Manfred Klein
dass man diese Pandemie nur als Verlust absagen, aber nicht Weihnachten. Und
empfindet, dass uns etwas genommen da dem Rheinländer der Karneval min-
Brudermeister der St. Hubertus Schüt-
wird, was uns zusteht und dem wir dann destens so wichtig wie Weihnachten, bin
zenbruderschaft Horrem
hinterher hängen. Das ist die eine Mög- ich froh, dass bei unserer KG eine Session
lichkeit. Die günstigere ist eine andere, unter Schutzbedingungen stattfinden soll,
nämlich zu sehen, was das ganze bringt bei der wir ein Gemeinschaftserlebnis auf
und zu merken, dass wir eine Sehnsucht Distanz erleben können, in dem es auf
nach bestimmten Dingen haben, die wir kleinere Einheiten heruntergebrochen
brauchen, die nötig sind. Der Brauch ist wird. Dabei wünsche ich uns allen Spaß –
das, was wir brauchen. und weiterhin Gesundheit!
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